Am Montag, dem 7. Oktober 2024, wurden in der Innenstadt von Zeitz alle sogenannten „Stolpersteine“ herausgerissen und gestohlen, die an die von den Nationalsozialisten deportierten und ermordeten Zeitzer Juden erinnern.

„Eine solche Handlung an den Gedenksteinen ist zu jeder Zeit ein unentschuldbares Vergehen, aber ausgerechnet am 7. Oktober, dem Jahrestag des terroristischen Angriffs der Hamas auf die Bewohner Israels, ist es besonders abscheulich und macht die Stoßrichtung der Täter deutlich“, sagte Regionalbischof Dr. Johann Schneider, der sich sofort bei Bekanntwerden an die Zeitzer Gemeinde gewandt hatte. „Als evangelische Kirche können wir dazu nicht schweigen.“ Vor einem Jahr wurden über 1.000 Menschen von der Hamas getötet und 200 verschleppt, die zum Teil bis heute als Geiseln gefangen gehalten werden. „Der Raub der Gedenksteine ist wie eine Leugnung der Gräueltaten im sogenannten Dritten Reich. Wir verurteilen dies aufs Schärfste und rufen alle Menschen guten Willens zur aktiven Solidarität mit den jüdischen Menschen auf, die Opfer von Hass, Gewalt und Antisemitismus sind“, so der Regionalbischof weiter.

Zutiefst erschüttert reagierte auch Pfarrer Werner Köppen auf diese Nachricht. Er betonte die große Bedeutung der Stolpersteine als Orte der Erinnerung. Die evangelischen Kirchengemeinden in Zeitz und Rasberg werden daher die gemeindliche Kollekte aus ihren Gottesdiensten in dieser Woche für die Wiederherstellung der Stolpersteine widmen. Zudem unterstützt die evangelischen Kirche den Aufruf der Initiative „Stolpersteine in Zeitz“ zu einem Rundgang am 19. Oktober an die Orte, an denen die Stolpersteine herausgebrochen wurden. Der Rundgang beginnt um 10:00 Uhr auf dem Roßmarkt an der Plastik von Joachim Hering.