25 Jahre nach der letzten Sanierung hatte sich in der Kirche in Kirchsteitz ein großer Renovierungsbedarf aufgestaut. In vielen Beratungen entwickelte der Gemeindekirchenrat ein Sanierungs- und Gestaltungskonzept. Als dann die Finanzierungshilfen vom Kirchenkreis Naumburg-Zeitz, der Stiftung der Volks- und Raiffeisenbank Halle und der Stiftung K. & G. Hoffmann genehmigt wurden, konnten die Bauarbeiten im November 2019 los gehen. Zuvor hatten viele fleißige Hände aus der Gemeinde mit viel Zeit und Geduld den Altarraum und das Kirchenschiff samt den Kirchenbänken ausgeräumt. Während der Sanierungsarbeiten bekamen der Holzfußboden im Kirchenschiff und die Fenster einen frischen Anstrich. Und zum Abschluss der Baumaßnahmen musste alles wieder eingeräumt werden. Für diese großartige Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen ist der Gemeindekirchenrat sehr dankbar. „Es ist eine enorme Leistung, die hier gestemmt wurde. Wir danken allen, die ihre Freizeit und ihre Kraft in diese Arbeit gesteckt haben. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen,“ betont der Gemeindekirchenrat einhellig.
Auch wenn die kleine Gemeinde Großes geleistet hat, konnte nicht alles in Eigenleistung umgesetzt werden. Viele Firmen aus der Region waren bei der Sanierung tätig. Unter anderem wurde eine Zwischenwand rausgerissen, um den Altarraum in seiner ursprünglichen Größe und Bauweise wieder sichtbar zu machen. Die Wand war in den 1960er Jahren eingebaut worden, um der Gemeinde einen Raum für Gottesdienste im Winter zu schaffen. Dank der neu eigebauten Bankheizung wird diese Winterkirche nicht mehr gebraucht und die Wand konnte weg. Dadurch musste der Fußboden im Altarraum erneuert werden. Statt des alten Holzfußbodens lässt der neue Sandsteinboden den ganzen Altarraum hell erstrahlen. Außerdem bietet sich jetzt auch Raum für Chöre und größere Musikensembles, die bisher in der Kirche keinen Platz gefunden hatten. Der besondere Stolz der Gemeinde ist der Textilbehang, der nun die Rückwand des Altarraums schmückt. Der kunstvolle Wandbehang wurde von Bärbel Hamal angefertigt. Die Schneidermeisterin aus Gera hat zusammen mit der Gemeinde die Motive auf dem Behang entwickelt. „Viele Motive sind schon auf unserer zweiten, neuen Glocke abgebildet, die 2014 gegossen wurde,“ erklärt Annerose Körner, Mitglied des Gemeindekirchenrates. „Zum Beispiel der Weizen, der für die Landwirtschaft in unserm Umfeld steht, und auch die Taube als Symbol für Frieden und Eintracht sind auf unserer Glocke abgebildet. Alpha und Omega prägen das Siegel unserer Kirchengemeinde.“
Alle Arbeiten konnten Anfang Mai abgeschlossen werden und eigentlich sollte die Kirche im Juni feierlich wiedereröffnet werden. Da das aber aktuell nicht möglich ist, wird es vorrausichtlich im September ein großes Fest geben, um allen Beteiligten zu danken.