Wenn eine Pfarrerin Bilanz zieht, dann kann man die Ohren spitzen. Andrea Lippold-Horejsek rief am Freitag, dem 8. Februar zur Gemeindeversammlung nach Kayna. Kurzfristig hatte sie ihrer Einladung den Hinweis beigefügt, dass sie mittlerweile seit 10,5 Jahren in Kayna ihren Dienst versieht. Das zurückliegende Amtsjahrzehnt nahm sie zum Anlass, einmal in größerer Runde zurückzublicken.
Viele Menschen verbinden mit dem Pfarrerberuf vor allem die Amtshandlungen. Andrea Lippold-Horejsek hat sie genau zusammengerechnet: In den zehn Jahren taufte sie 67 Kinder, konfirmierte 51 Jugendliche, verheiratete 28 Paare und nahm 87 Beerdigungen vor. Viele dieser Amtshandlungen haben eine ganz persönliche, mitunter lustige Geschichte. Zum Beispiel die Begebenheit der Überraschungshochzeit. Ein Paar melde eine Taufe und eine Hochzeit an, informierte die Gäste aber nur über die Taufe. Das Paar kam schließlich in Hochzeitskleidung zur Kirche und gab sich vor den erstaunten Gästen das Ja-Wort.
Während des kürzlich vollendeten Dienstjahrzehnts ließ Andrea Lippold-Horejsek zahlreiche Kreise enstehen. Manche zarten Pflänzchen wuchsen heran, andere gingen wieder ein. Heute gibt es zwei Seniorenkreise, den Teeniekreis, die Kirchenmäuse und die Kinderkirche im Pfarrbereich. Jugendliche treffen sich unter dem Titel “Junges Gemüse” im Kaynaer Pfarrhaus. In fast allen Kindergärtern ihres Pfarrbereichs ist Andrea Lippold-Horejsek regelmäßig zu Gast.
Die Kirchengebäude hatten in den letzten zehn einhalb Jahren ebenfalls die Aufmerksamkeit der ordinierten Gemeindepädagogin. In Geußnitz renovierte die Gemeinde den Gemeinderaum. Außerdem schaffte das Kirchspiel die Renovierung der Kirchendächer in Kayna, Bröckau und Hohenkirchen.
Wem das noch nicht genug war, für den hatte Andrea Lippold-Horejsek noch einen Ausblick parat. Sie sprach über die Gemeindekirchenratswahlen in diesem Jahr und die anstehenden Friedhofsarbeiten in Loitsch. Außerdem ist es ihr Wunsch, weitere Kindergärten mit religionspädagogischen Angeboten zu erreichen.
Die Kaynaer freuen sich, dass sie schon so lang da ist. Ihr Dienstjubiläum feierten alle gemeinsam mit Kürbissuppe und einem Filmabend.